Kniha o Španej Doline a okolí

Den Anfang macht ein kurzer Blick in die Geschichte unserer Gemeinde Špania Dolina für Liebhaber von Zahlen und Fakten, die uns einen realen Blick über die historische Bedeutung der Tatsache verschaffen, dass das hier unser Zuhause ist Reiche Funde von Kupfererz brachten im Mittelalter unserer Gemeinde Ruhm. Aufgrund dessen Abbau und Verarbeitung wurde sie nicht nur in Europa, sondern in der ganzen Welt bekannt. Aus archäologischen Funden einiger Werkzeuge aus Stein ist ersichtlich, dass das Erz schon sehr früh abgebaut wurde, sogar schon in der Jungsteinzeit. Die Anzahl dieser Funde lässt darauf schließen, dass der Erzabbau hier sehr intensiv war. Es bestehen keinerlei Zweifel daran, dass das bei uns abgebaute Kupfererz zum Übergang in die Frühe Bronzezeit in den Jahren 2000-1700 v. Chr. beigetragen hat. Eine Analyse der Artefakte aus Kupfer aus dieser Zeit ergab, dass sie aus dem Kupfer hergestellt wurden, das im Gebiet der Karpaten abgebaut wurde. Man nimmt an, dass sich auch gallische Stämme der Quader und Kotiner in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung mit dem Bergbau beschäftigt haben. Schriftliche Quellen siedeln den Beginn der Bergwerktätigkeiten in das Jahr 1006 in die alte Bergregion Haliar an. Eine offizielle Existenz der Gemeinde Špania Dolina kann auf das Jahr 1263 datiert werden. In jenem Jahr wurde ihr Name schriftlich erwähnt. In den ältesten Dokumenten ist sie unter dem Namen „Montana“ angeführt. In späteren Aufzeichnungen aus dem Jahr 1458 kennt man sie unter dem Namen „Grueb“, im Jahr 1535 unter dem Namen „Herregrundt“, später unter der lateinischen Bezeichnung „Vallis dominorum“ und dem ungarischen Namen „Úrvölgy“. Der Name unserer Gemeinde Špania Dolina kommt aus dem lateinischen Wort Spanatus und bedeutet „špánova“ („dem Gespan gehörig“) oder auch „županova“ dolina („Tal des Gespans“). Während der Herrschaft des ungarischen Königs Belo IV. (1235-1270) begann man systematischer mit dem Abbau bunter Metalle in Bergwerken in der Gegend um Staré Hory, was einen nie dagewesenen Wohlstand brachte. Dieser einfach zugängliche Tagebau wurde allmählich zur Gänze abgebaut und sein Untergang war unaufhaltsam. In jener Zeit um das Jahr 1250 begann man in Špania Dolina mit dem Abbau von Kupfererz, welches in größeren Mengen vorhanden war, für die damit das goldene Zeitalter begann: doch nicht nur für die Gemeinde selbst, sondern auch für die gesamte Region um Banská Bystrica. Die Anordnung der Erzadern in zusammenhängenden Zonen vorwiegend in der Region um Piesky ermöglichte im Unterschied zu anderen Bergwerkcentren Europas die Entwicklung einer neuen Philosophie bestehend aus hoher Konzentration an Produktionskraft, Bergwerktechnologie mit maximaler Produktivität und hohem Grad an Arbeitsteilung. Es entstand hier ein einheitlicher Bergwerkkomplex mit massiven Förderschächten, mit langen und technisch gut ausgestatteten Förderstollen und mit komplizierten Geräten und Einrichtungen. Eigentümer der Bergwerke in der Region waren private Förderer, überwiegend Stadtbürger aus Banská Bystrica aus den angesehensten Familien wie Karoli, Jung, Ernst, Königsberger, Mühlstein, Kolmann und Lang. Ein Dekret des Königs Belo IV. aus dem Jahr 1242 deklarierte ihre Schöpfrechte bestehend aus dem Aufsuchen und der Förderung von Gold, Silber und sonstigen Metallen auf dem gesamten Gebiet der Zvolenská župa (Spanschaft von Zvolen). Dank der erteilten Privilegien mussten sie keine kommunalen Steuern zahlen. Ihre einzige Pflicht war eine königliche Fron zu zahlen, der darin bestand ein Zehntel des abgebauten Goldes und ein Achtel des abgebauten Silbers und anderer Metalle in die königliche Staatskasse einzuzahlen. Einen bemerkenswerten Aufschwung des Bergbaus und das Geheimnis der Herstellung von reinem Kupfer aus Erz mit dessen geringerem Inhalt brachte in diese Gegend ein Bürger von Kraków und Unternehmer Johann I. Thurzo aus Betlanovce, der gemeinsam mit den wohlhabenden Bankern Fugger aus Augsburg im Jahr 1494 eine Thurzo-Fugger Handels- und Unternehmerk upfergesellschaft mit dem Namen Ungarischer Handel („Uhorský obchod“) mit Sitz in Banská Bystrica gründete, die nach und nach die gesamte Kupferherstellung in der ganzen mittleren Slowakei übernahm. Thurzo bot den Städten in der mittleren Slowakei an, Ihnen Bergbaugeräte zu bauen und bei der Entwässerung der Stollen zu helfen. Für einen Anteil am Gewinn mietete er Bergwerke und kümmerte sich um deren technischen Betrieb. Vom König erhielt er das Privileg einen Teil des gewonnenen Silbers frei aus Ungarn auszuführen. Auf der anderen Seite stellten die Fuggers riesiges Kapital zum Bau von Schächten, Bergbaumaschinen und technischer Ausrüstung zur Verfügung. Drüber hinaus sorgten sie für den Vertrieb der Metalle im Ausland mit Hilfe ihres riesigen Handelsnetzes. Ein mutiger Gedanke Wasser zu den Bergwerken zu führen brachte Thurzo im Jahr 1497 zur Anwendung neuer progressiver Formen des Untertagebaus mit Hilfe vom Ausbau von Bergwerkstollen mit Maschinen zur Förderung, die mit Wasser angetrieben werden. Als erstes begann man mit der Aushöhlung des Hauptförderschachts namens Ferdinand, der sich im Zentrum der Gemeinde befand. Er erreichte eine Tiefe von 250 m. Mit diesem Schacht wurde beinahe alles Erz über 100 Jahre lang ans Licht gefördert. Das Geld aus gefördertem Erz ermöglichte einen Aufschwung anderer Wirtschaftszweige und sozialer Beziehungen. Der damalige König Vladislav bewilligte den Bau einer Hütte um Kupfererz zu schmelzen, was neue Handwerke mit sich brachte und hauptsächlich einen Zufluss neuer Arbeitskräfte in die Region bedeutete. In späterer Zeit gingen die Bergwerke in das Eigentum anderer Unternehmer und reicher Familien wie Ernest de Czatorny und Familie Hanko, aber Pächter blieb weiterhin Thurzo-Fugger Abbaugesellschaft, die sie bis ins Jahr 1546 verwaltete. Die Thurzo-Fugger Ära kann getrost als das goldene Zeitalter des Handels in Špania Dolina bezeichnet werden. Der Gesellschaft gehörten Häuser und weitläufige Liegenschaften rund um Banská Bystrica, was ihr ermöglichte ihre Tätigkeiten auf die Versorgung von Bergleuten, auf den Handel mit Wein, Bier und Lebensmitteln zu erweitern. Familie Thurzo beendete ihre Tätigkeit in Špania Dolina im Jahr 1543 und als endgültiges Ende der Abbaugesellschaft wird das Jahr 1546 angeführt. Die Verwaltung der Bergwerke übernahm daraufhin der Staat und die neugegründete Bergwerkkammer. Nach und nach begann man in Špania Dolina mit dem Bau neuer Schächte wie Maximilian, Maria, und der tiefste Schacht Ludovika (440 m). Im 16. und 17. Jahrhundert sank allmählich die abgebaute Menge an Kupfererz aus den Minen in Špania Dolina und im 18. Jahrhundert wurden die letzten Erzvorräte aus den Stollen gefördert. Es begann die Zeit der Durchforstung und wiederholter Trennung vom vorher angesammelten Steinschutt vor den Stollen.

Diese Tätigkeit brachte ausreichenden Gewinn und so konnte die Verwaltung der Bergwerke und Hütten in den nächsten Jahren fortgesetzt werden. In den alten Streben offenbarten sich neue Erzstücke, die eine Gesamtrentabilität sicherten. Der Kupferabbau wurde selbstverständlich durch zahlreiche historische Ereignisse beeinflusst. Negative Auswirkungen hatten militärische Ereignisse und Machtkämpfe damaliger Machthaber. Während des Aufstands von Bocskay und der Aufstände von Rákóczi gegen die herrschenden Habsburger wurde die Arbeit in den Bergwerken in Špania Dolina auf Zeit komplett eingestellt. Im Jahr 1525 führten die sozialen Spannungen und Unterdrückung zum größten bewaffneten Aufstand der Bergleute in Ungarn. Im Jahr 1673 rief die Unzufriedenheit der Bergleute eine Meuterei hervor, die sich gegen die gewaltsame Rekatholisierung richtete. Die Arbeit in den Bergwerken wurde nach den Unruhen letztendlich immer wieder aufgenommen, wenn auch unter erschwerten Bedingungen. Aller Bemühungen zum Trotz war das Ende der Bergtätigkeiten unabwendbar. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts arbeiteten imGebiet der Špania Dolina nur mehr an die 800 Bergleute. Ihre Frauen und Kinder halfen Ihnen bei der Erztrennung. In der Winterzeit, wenn die Arbeit in den Stollen niedergelegt wurde, verdienten sie zusätzliches Geld mit der Herstellung von geklöppelter Spitze, die zu einem begehrten Verkaufsobjekt wurde. Die Minen in Špania Dolina wurden gegen Ende des 18. Jahrhunderts völlig bedeutungslos. Der Abbau in den staatlichen Stollen wurde im Jahr 1888 eingestellt, da die Förderung nicht mehr rentabel war. Im Jahr 1901 verkaufte der Staat die Minen an Theodor Lowenfeld und später kaufte sie eine belgisch französische Gesellschaft, die die ursprüngliche Bergtätigkeit wiederaufnehmen wollte. Bis in das Jahr 1910 führte sie noch Schürfarbeiten aus, aber im Jahr 1914 verließ sie auch angesichts des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs endgültig die Bergwerke. Diese wurden im Jahr 1918 von einer Gesellschaft mit Sitz in Budapest gekauft, aber auch sie stellte im Jahr 1923 endgültig die Bergarbeiten ein, da die erwartete Rentabilität nicht erreicht wurde. In der neueren Geschichte muss das Jahr 1944 erwähnt werden, in dem der Slowakische Nationalaufstand gegen das nationalsozialistische Deutschland ausbrach. Es hängt überwiegend mit der Lage der Gemeinde in der Nähe von Banská Bystrica zusammen. Die Einwohner der Gemeinde Špania Dolina nahmen aktiv an den Kämpfen teil, leisteten der Einheit der Partisanen genannt „Dolina“ („Tal“), die in diesem Gebiet mit 200 Mann angeführt von den Kapitänen Morvay und Pristach tätig war, Späh-, Versorgungs- und andere Dienste. Im Schulgebäude, das im Jahr 1830 erbaut wurde, richtete man ein großes Krankenhaus für die Partisanen ein. Das gesamte Gebiet war von November 1944 bis März 1945 ein Gebiet der Partisanen. Es wurde wöchentlich von 400 bis 600 aufständischen Soldaten und Partisanen durchquert. Gegenwärtig bietet unsere Gemeinde Špania Dolina wunderschöne, unberührte Berglandschaft an, die reich an Fauna und Flora ist. In ihrer Umgebung befinden sich zahlreiche leicht zugängliche Wander- und Radwege. Unweit findet man attraktive Zentren für Touristen, wie Šachtička, Turecká, Staré Hory und Donovaly. Jährlich wird unsere Gemeinde von mehr als zehntausend Besuchern aufgesucht. Wander- und Radliebhaber kommen in Špania Dolina und in ihrer Umgebung ganz sicher auf ihre Kosten. Die Vielfalt der Natur können auch Familien mit Kindern genießen und für ältere Menschen bieten sich ruhige Sparziergänge zur Entspannung weit weg vom hektischen Leben in der Großstadt an. Jahr für Jahr organisieren wir für die Einwohner und Besucher zahlreiche kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen, wie beispielsweise: - Špaňodolinská sanica - Schlittenrennen für Kinder, - Traditionelle Hausschlachtung und Faschingsflohmarkt, - Kreative Werkstätte für Kinder und Erwachsene zu Ostern, - Eröffnung des Bergbaulehrpfads, - Maifeier verbunden mit Arbeiten am Schacht Ludovika, - Touristische Überquerung der Niederen Tatra zum Gedenken an den Slowakischen Nationalaufstand, - Zubereitung der heimischen Spezialität „štiarec“, - Ferienschule der traditionellen Techniken - Spitzenherstellung, Töpferei, Malerei und andere, - „Faklcúg“ („Fackelzug“) - traditioneller Marsch der Bergmännchen mit Leuchtern und Fackeln auf der Halde Maximilian verbunden mit einem Festessen, Fußballturnier und Kürbisfest, - ŠPAN DIV - traditionelles Theaterfestival in Špania Dolina, - Treffen der Generationen „Nezabúdame“ („Wir vergessen nicht“) in Kalište, - Internationales Jozef Langer Symposium der Maler und Bildhauer in Špania Dolina, - „Šachtág“ („Schachttag“) - Verehrung des Hl. Clemens, des Patrons der Bergleute, während der Heiligen Messe in der Kirche und eine abendliche Feier in einer Bergkneipe, - Kurz vor Weihnachten finden kreative Werkstätte statt, in denen traditionelle Krippen aus Papier gefertigt, Weihnachtsoblaten gebacken, Lebkuchen verziert und Weihnachtsschmuck und Geschenke hergestellt werden. Über die Herkunft des Namens Špania Dolina für unsere Gemeinde erzählt man sich diese Sage: Der ungarische König heiliger Stefan fand heraus, dass irgendwo in den Bergen ein Tal liegt, in dem sich viele bunte Steine befinden. So schickte er seinen Heerführer, der aus Spanien stammte und von dort etwas vom Bergbau verstand, dies Tal zu finden. Dieser begab sich mit seinem Gefolge auf die Suche. Als er entlang des Flusses Hron ritt und etwas weiter in ein tiefes Tal abbog, stolperte plötzlich sein Pferd über einen Felsbrocken und brach ein großes Stück Erz heraus. Schnell notierte er sich die Stelle und erstattete dem König Bericht. Gleich am nächsten Tag ließ der König Bergleute aus dem ganzen Reich zusammenrufen und schickte sie mit dem Spanier in das Tal weiteres Erz zu finden. So entstand der Name Špania Dolina.

Hiermit laden wir Sie ganz herzlich nach Špania Dolina ein...

6

Made with FlippingBook Online newsletter creator